Umbau einer Apotheke, in einem denkmalgeschützten Geschäftshaus in der Ingolstädter Innenstadt

Fertigstellung: 2008
Leistungen: Lph 1 - 8, Möbelplanung
Nutzfläche der umgebauten Fläche: ca. 270m²

Die alteingesessene Apotheke in einem denkmalgeschützen Geschäftshauses  in mitten der Altstadt von Ingolstadt musste komplett umgebaut werden. Sie bestand seit über ca. 450 Jahren. Die letzte Modernisierung fand in den 50er Jahren statt. Der Wunsch bestand darin die drei einzelnen Verkaufsräume zu einer Verkaufseinheit zusammenzufassen, denn die Kleinteiligkeit der Verkaufsräume behinderten einen übersichtlichen Verkaufsablauf und erforderten somit einen hohen Personalaufwand. Dies erforderte eine völlig neue Grundrissgestaltung. Die Herausforderung des Umbaus bestand darin eine zeitgemäße aber zeitlose Innenraumgestaltung der Apotheke zu erzielen mit Berücksichtigung der alten Substanz. Der große Umbau, der in die Tragstruktur des Bestandes eingriff, musste während des Apothekenbetriebs stattfinden, der für alle Beteiligten ein Kraftakt war. Zwei Tragwände mussten abgebrochen werden. Auf Anregung der Denkmalschutzbehörde sollte in den neuen Verkaufsräumen trotz Abbruch der Tragwände noch die alte Struktur wahrgenommen werden. Somit blieben Mauerwerkspfeiler und Stützen erhalten. Im Gewölbekeller wurde ein computergesteuertes Medikamentenlager errichtet, das mit zwei Medikamentenaufzügen mit dem Verkaufsraum verbunden war. Über diese Aufzüge gelang das gewünschte Medikament computergesteuert in das Verkaufsregal. Von der ehemaligen Apothekeneinrichtung konnten nur die schön gestalteten Holzintarsientüren der Schränke übernommen werden.
Um die Wertigkeit und die Beständigkeit der Apotheke zu unterstreichen, wurde auf Wunsch des Bauherren als Bodenbelag der Marmor gewählt. Das Farbkonzept sollte die Wertigkeit unterstreichen. Eine Apotheke in der sich Zeit für die Beratung und Bedürfnisse der Kunden genommen wird, sollte sich auch in der Gestaltung wiederspiegeln.
Eine lange, geschwungene, burgunderrote, zum Gespräch einladende Theke wurde anstelle des Trends von einzelnen freistehenden Verkaufstresen gewählt. Die bestehende, unbefriedigende Eingangssituation von zwei Eingängen über Eck wurde verändert.
Die zwei Stahlgittertüren aus den 50er Jahren, die im Lager entdeckt wurden, wurden wieder vor den beiden Türöffnungen in der Fassade montiert. Bei Geschäftsbeginn werden sie aufgesperrt und nach innen geklappt. Beim Betreten des Eingangsbereiches öffnet sich eine Halbrundbogenschiebetür und gibt den Blick frei in die Apotheke.
Durch Anhebung des Pflasterbelags der Fußgängerzone konnte ein behinderten- und kinderwagengerechter Eingang geschaffen werden.

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Umbau 6- Zi. Whg.